Ferien vom Funktionieren – ein Plädoyer fürs Pausemachen
Keine Termine – und das in der Hochsaison der Hochzeiten und Freien Trauungen. Ja, und ich genieße es. Frühling und Frühsommer waren gut gefüllt, der Hochsommer ist es auch und im Herbst gibt es noch ein paar vereinzelte Buchungen. Dazwischen Lebensfeiern, Kennenlerngespräche, Buchprojekte und der ein oder andere Text. Und wohlgemerkt: Ich bin kein Fließbandarbeiter, sondern meine Reden und Texte brauchen Freiraum, Kreativität und Recherche. Hinter jeder einzelnen Rede steckt hohes Handwerk und kreatives Können. Und daher braucht es auch mal eine Pause, um durchzuatmen. Keine Kalendereinträge, dolce far niente, Müßiggang.
Wie ist es bei dir? Wann hast du das letzte Mal nichts gemacht – und das mit voller Absicht?
Ich meine nicht das berühmte „Ich sitz hier nur ganz kurz, dann räum ich die Spülmaschine aus“, sondern echtes, tiefes, durch und durch faules Nichts. Genau.
Doch ist das so einfach? Vom getakteten Leben nach Uhr einfach mal abschalten, in den Tag hineinleben. Schon Wochen vor Ferienbeginn allerorten dieselbe Frage: „Und, was macht ihr dieses Jahr?“ Und oft, bevor ich überhaupt unser Reiseziel aussprechen kann, beantwortet der Fragesteller seine an mich gerichtete Frage selbst: Ort, Hotel, Flugzeit, Highlights, Preis und gerne der Nachschub „die XY waren da auch schon, voll super.“
Ist das der Urlaub, den ich will? Ich möchte Zeit zum Auftanken, Zeit zum Ausspannen, Zeit zum Lesen und Musik hören, Zeit für gemeinsame Momente. Was ich nicht will: Ein Hamsterrad, wenn auch in Flipflops. Höher, weiter, schneller – je exotischer das Reiseziel, desto erholsamer soll es angeblich sein. Und wenn’s geht, noch ein Yoga-Retreat am Vulkanrand, fünf Instaposts vom Infinity-Pool und eine spontane Alpenüberquerung mit Kind, Hund und E-Bike.
Klingt wie Erholung? Nee, klingt eher wie Freizeitstress mit Panorama.
Dabei waren Ferien doch eigentlich mal dazu gedacht, zur Ruhe zu kommen. Das steckt sogar in der Sprache:
Darum mein Plädoyer: Mach das, was dir wirklich gut tut. Nicht das, was gerade angesagt ist oder besonders exotisch klingt. Ob du beim Campen in der Sächsischen Schweiz deine Ruhe findest, beim Heilfasten mit Mönchsgesängen deinen inneren Frieden suchst oder im All-Inclusive-Tempel einfach nur alle fünf Minuten ein neues Getränk bestellst – völlig egal. Hauptsache, du merkst irgendwann mal wieder: Ich bin. Und ich darf.
Vielleicht liegt das wahre Glück ja nicht am anderen Ende der Welt, sondern auf der Hängematte im Garten, zwischen Apfelbaum und WLAN. Vielleicht heißt Entschleunigung nicht Verzicht, sondern Rückgewinn. Und vielleicht beginnt die schönste Reise mit dem Satz: „Heute mach ich mal gar nichts – und das mit voller Hingabe.“
Für mich heißt Urlaub: Sich selbst neu entdecken. Erinnerungen jenseits des Moments schaffen – die nachwirken wie Trostpflaster im Alltagsstress.
Wie ist es bei dir? Was bedeutet für dich echter Urlaub? Und wo findest du deinen ganz persönlichen Pausenknopf?
Ich jedenfalls bin wieder zurück – erholt, aufgeladen, sonnengetankt. Bereit für neue Trauungen, Trauerfeiern und all die besonderen Momente, die das Leben schreibt. Mit frischem Blick, wachem Geist – und einem kleinen Sonnenstrahl im Herzen. Und genau das wünsche ich auch dir! Klick dich gerne durch meine Bilder und lass dich mitnehmen auf eine kleine Reise zwischen Sachsen, Bayern und Österreich.
Begleitet mich auf die größte Abenteuerreise – das Leben. Mit Humor und Tiefsinn. Ich erzähle – manchmal auch mit Gästen – von großen Festen wie Hochzeit, Taufe und natürlich auch Abschied. Die Trauerfeier, letzte Fest eines Menschen auf Erden. Bei all diesen Lebensereignissen spreche ich als freier Redner – als Wunschredner.
Und alle dieser Feierlichkeiten haben eines gemeinsam: Es geht um Leben, Lieben, Lachen.
Ja, auch bei der Trauerfeier darf geschmunzelt werden. Und auch Episoden aus dem Familienleben bleiben nicht verborgen. Von der Erdbestattung eines Regenwurms bis zur Verwandlung von Wasser in Eis.