Vielleicht von Tageszeit zu Tageszeit unterschiedlich, von Mensch zu Mensch sowieso, auch abhängig von Alter („Papa, ein Eis!“) oder Lebenseinstellung („Eine Million Euro ist ein guter Anfang…“). Das schönste Glück ist nicht der Zufall, auch nicht, alles in Hülle und Fülle jederzeit abrufbar zu haben. Die vollkommenste Form ist, sein Glück in einem anderen Menschen zu finden. Dem kann man nicht hinterherjagen, das Glück ist schnell. Es fliegt umher wie ein Schmetterling. Und wer ihn versucht mit einem Kescher einzufangen in ein Insektenglas mit Lupe sperrt, wird merken, dass er an Reiz verliert. Das Glück lässt sich nicht sezieren, um es zu verstehen. Man muss es leben, genießen, erkennen – und am besten teilen.
Glück ist ein Rudeltier!
Ich war diese Woche mit meinem Rudel (Frau, 3 Töchter, Hündin) auf der Insel Rügen und durfte viele Glücksmomente erleben. Lecker essen und trinken, dabei keine Termine (auch mal schön, wenngleich ich mich über jeden Auftrag freue), aber auch komplett durchgenässt mit dem Hund auf der Seebrücke oder morgens um 5:24 Uhr durch die stockdunkle Nacht zu laufen kann glücklich machen (zumindest ein Ende der Leine). Und dann natürlich unsere Ausflüge ins Schwimmbad, die Fahrt mit dem Rasenden Rohland und vieles mehr. Es ist mit fünf Personen nicht immer nur Freude und Spaß (gerade wenn man für die Kleinen zwei Stunden für einen Coronatest ansteht, um abends ein Restaurant zu besuchen, das dann aber ausgebucht ist und man wie Maria und Josef durch den Regen läuft mit hungrigen Kindern und in mehreren Herbergen abgewiesen wird). Aber es ist immer Glück, nämlich all dies erleben zu dürfen, teilen zu dürfen. Aufregung, Leidenschaft, Chaos, einfach Leben. Dafür gibt es kein Drehbuch. Echt ist besser.
Vor meiner Zeit als freier Redner hätte ich all das vermutlich anders gesehen. Hört sich esoterisch an, ist aber gar nicht so gemeint. Aber in den zurückliegenden Jahren und hunderten Lebensgeschichten rund um Trauungen, Kinderwillkommensfeste und Trauerfeiern habe ich gelernt: Wir können den Kosmos nicht ändern, aber wir können unsere Einstellung ändern, Dinge zu betrachten und zu beurteilen, Chancen zu ergreifen und das Glück zu gestalten. Wir können das Glück in die Hand nehmen oder an die Hand nehmen. Und genau das machen wir bei Kinderwillkommensfesten – wenn wir das größte Wunder auf Erden feiern – ein Baby. Und natürlich in der Trauung – eure Liebe. Aber auch bei Trauerfeiern, wenn wir uns vor der Lebensleistung eines Menschen verneigen und auf die gemeinsame Zeit dankbar zurückschauen – was für ein Glück, dass wir das gemeinsam erleben durften. Und bei all dem zählt: Es gibt nicht nur Sonnentage, auch Regen gehört dazu. Doch wer glücklich ist, an dem prallt der Regen ab, so wie am Flügel eines Schmetterlings. Auch dafür stehe ich als freier Redner, Trauredner und Trauerredner.
Begleitet mich auf die größte Abenteuerreise – das Leben. Mit Humor und Tiefsinn. Ich erzähle – manchmal auch mit Gästen – von großen Festen wie Hochzeit, Taufe und natürlich auch Abschied. Die Trauerfeier, letzte Fest eines Menschen auf Erden. Bei all diesen Lebensereignissen spreche ich als freier Redner – als Wunschredner.
Und alle dieser Feierlichkeiten haben eines gemeinsam: Es geht um Leben, Lieben, Lachen.
Ja, auch bei der Trauerfeier darf geschmunzelt werden. Und auch Episoden aus dem Familienleben bleiben nicht verborgen. Von der Erdbestattung eines Regenwurms bis zur Verwandlung von Wasser in Eis.