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4. Dezember 2023

Barfuß auf dem Friedhof

Wer mich kennt, weiß: Ich mache keine halben Sachen. Entweder ich bin von etwas überzeugt und verfechte dies leidenschaftlich. Oder ich bin enttäuscht und artikuliere meine Enrüstung ohne blumige Worte. Da hilft es auch nichts, wenn ich etwas gratis bekomme. Und dann ereilt mich das Angebot, ein Paar Barfußschuhe zu testen, die mit Wasserbeständigkeit, Atmungsaktivität und Thermoregulation werben. In bin skeptisch.
Barfuß auf dem Friedhof

Barfuß auf dem Friedhof? Als Trauerredner braucht es Standhaftigkeit. Und das nicht nur psychisch, wenn ich täglich in neue Lebensgeschichten eintauche. Nein, auch physisch. Nur wer fest steht, kann mit klarer Stimme frei sprechen. Seit ich Barfuß-Schuhe trage (schon 10 Jahre), ist mir das noch bewusster. Ich genieße es, den Untergrund zu spüren. Auch habe ich seither keine Rücken- und Knieschmerzen mehr, aber das nur nebenbei. Aber was ist, wenn es draußen kälter wird? Wenn Matsch, Schnee und Eis dazukommen? Ist es dann nicht kalt an den Füßen? Und taugen Barfußschuhe überhaupt für festliche Anlässe wie Hochzeit oder Taufe, Jugendweihe oder Beerdigung?

Es ist an der Zeit, mit einigen Vorurteilen aufzuräumen.

Geht man in Barfußschuhen barfuß?

Golden Retriever, Winter, Leipzig, Trauerredner, Trauredner, Hund, Spaziergang, Outdoor, Barfußschuhe, VivobarefootVor zehn Jahren war die häufigste Frage: “Läuft man da nur barfuß drin?” Das ist heute vorbei. Auch die Assoziation vieler Menschen von Schuhen, die für jeden Zeh eine eigene Zehe haben (so genannte Zehenschuhe) sind vorbei. Es gibt mittlerweile so viele Hersteller mit ganz unterschiedlichen Philosophien und Designs, die Barfußschuhe in den Alltag integriert haben. Und ich habe viele getestet: Leguano, Groundies, Wildling, Vivobarefoot und andere. Anfangs habe ich sie in der Freizeit getragen und bin im Job – vor allem bei Business-Workshops, Hochzeiten und Trauerfeiern – auf klassische Anzugschuhe umgestiegen. Und jedes Mal war ich dann wieder froh, wenn ich die Schuhe mit Absatz und steifer Sohle wieder ausziehen konnte.

Irgendwann habe ich dann gedacht: Entweder ganz oder gar nicht. Zum Glück haben sich auch die Barfußschuhe weiterentwickelt und es gibt für Herren wie Damen mittlerweile schicke Modelle. So hat der Barfußschuh bei mir auf Trauungen und Trauerfeiern Einzug gehalten. Witziger Nebeneffekt: Immer wieder werde ich darauf angesprochen, wenn ich meine Leguanos und Groundies trage. Man glaubt gar nicht, wie viele Menschen auch Barfußschuhe tragen. Kein Wunder, sie sind bequem, entspannen den Fuß und sehen aus wie ganz normale Schuhe, nur eben ohne Absatz.

Barfußschuhe sind nichts für den Winter?

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Damit einher gibt es auch viele Fragen wie “Und was machen Sie im Winter?”

Meine Antwort: Dann öffne ich den Schuhschrank und greife die warmen Alternativen raus. Denn die gibt es. Vielleicht nicht ganz so viele wie für die Zeit zwischen Frühling und Herbst, aber doch einige Modelle, mit denen ich bei Schnee und Eis gut klarkomme. Der erste war übrigens der Leguano Chester. Als dieser mitten im Corona-Lockdown kaputt ging, musste schnell Ersatz her. Die einzig schnell Lieferbaren waren von Vivobaarefoot (Scott IV Mens). Eine gute Fügung, wie ich nach zwei Jahren sagen kann. Im tiefsten Schnee, bei langen Winterwanderungen, bei eisigen Tagen auf dem Friedhof oder im Friedwald – nie bereut. Klar muss jedem aber auch sein: Wenn man lange steht, wird es kalt an den Füßen, einfach auf Grund der fehlenden Bewegung. Das ist bei jedem Schuh so. Selbst in meinen dicken Jack Wolfskin, werden die Füße irgendwann kalt. Dagegen hilft eine selbstheizende Thermosohle oder eben Bewegung.

Aktueller Test: Vivobarefoot Magna FG Mens

Auch wenn man es mir nicht ansieht: Pro Tag laufe ich zwischen 13 und 15 Kilometer (sagt zumindest meine Apple Watch). Entsprechend hoch ist auch mein Verschleiß an Schuhen. Die Giesswein (aus Merinowolle; keine Barfußschuhe, aber gutes Laufgefühl) haben nur acht Monate gehalten, dann war die Sohle glatt wie der Parkettboden eines Tanzsaals. Trotzdem einer schöner Übergangsschuh, aber eben nichts für Tage, an denen es wirklich nass ist.

Gesucht wird ein Schuh, der

  • Wasser und Matsch trotzt
  • pflegeleicht ist
  • sich privat und beruflich tragen lässt
  • nicht zu globig und trotzdem stabil ist
  • keine Fuß-Sauna ist und trotzdem vor Kälte schützt

Also, eine eierlegende Wollmilchsau.

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Als ich den Magna FG Mens (Farbe: Obsedian Gum) entdeckt habe, habe ich mir gedacht: Lass es auf einen Versuch ankommen. Denn die Beschreibung trifft ziemlich genau auf mein Ideal zu. Bestellt, erhalten. Erster Eindruck beim Unboxing: chic. Zweiter Eindruck: Oh, am Schukragen könnte es beim Einschlüpfen eng werden. Aber genau das soll in den folgenden Wochen als eine große Stärke herausstellen: Der elastische Schuhkragen schmiegt sich um den Knöchel, lässt weder Kälte noch Feuchtigkeit rein.

Und dann raus in die Praxis: Zuerst mit dem Hund bei Regenwetter in den Wald. Am Ende sehen Hund und Schuhe aus wie in dunkle Kuvertüre getaucht. Nur, dass es vom Schuh wesentlich besser abgeht. Fließendes Wasser, Mikrofasertuch, abwischen, fertig.

Alles wieder sauber, bereit für Business, bereit für den Friedhof: Auch hier macht der Magna eine gute Figur. Das minimalistische Design – irgendwo zwischen Schuh und Stiefel – lässt sich gut kombinieren zu Anzughose  wie dunkler Jeans. Er fällt nicht auf und tut, was er soll: Er trägt mich durch den Tag und ist ein wahrer Allrounder. Auch in den kältesten Kapellen oder auf frostigem Boden enttäuscht er nicht dank thermischer Innensohle. Laut Hersteller speichert diese die Wärme und gibt sie kontrolliert ab. Sie soll sogar kühlen. Das konnte ich noch nicht testen, aber wärmere Tage kommen bestimmt.

Nach sechs Wochen kann ich sagen: Dieser Schuh gehört schon jetzt zu meinen Favoriten. Einfach, weil er für Business wie Freizeit eine vortreffliche Wahl ist. Urgemütlich und pflegeleicht. Gestern bin ich mit dem Hund anderthalb Stunden durch den verschneiten Wald gelaufen. Warme Füße ohne zu schwitzen! Und auch wenn es über Stock und Stein ging – immer ein sicherer Stand. Danach ging es auf den Weihnachtsmarkt – zwei Stunden. Wenig laufen, eher stehen. Am Ende war es mit Wollsocken nicht mehr kuschelig warm, aber der Nachhauseweg hat meine Füße wieder gewärmt.

Aus Skepsis wird Begeisterung

Warum ich meine Erfahrungen hier teile? Nein, ich strebe keine Karriere als Shoe-Influencer an. Aber ich möchte gerne Erfahrungen teilen, die vielleicht den ein oder anderen zum Ausprobieren ermutigen. Ich bin ja ein großer Fan von Testberichten, aber weiß auch: vieles ist bezahlt (auch wenn es nicht draufsteht). Und wie oft bin ich selbst schon auf den letzten heißen Scheiß reingefallen und habe mich dann geärgert. Warum soll man also nicht mal Produkte loben dürfen, von denen man überzeugt ist? Wie oft üben wir Kritik, weil was nicht funktioniert… aber wenn etwas begeistert, nehmen wir es oft als Selbstverständlichkeit. Auch das ist eine Erkenntnis, die mir die Arbeit als Trauerredner und Trauredner gezeigt hat. Nichts ist selbstverständlich auf dieser Welt. Daher lasst uns doch öfter mal Danke sagen.

(Hinweis: Der Vivobarefoot Magna FG Mens wurde mir für einen redaktionellen Test kostenfrei zur Verfügung gestellt. Alle anderen erwähnten Produkte wurden von mir selbst gekauft.)

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Wunschredner – Leben. Lieben. Lachen.

Begleitet mich auf die größte Abenteuerreise – das Leben. Mit Humor und Tiefsinn. Ich erzähle – manchmal auch mit Gästen – von großen Festen wie Hochzeit, Taufe und natürlich auch Abschied. Die Trauerfeier, letzte Fest eines Menschen auf Erden. Bei all diesen Lebensereignissen spreche ich als freier Redner – als Wunschredner.

Und alle dieser Feierlichkeiten haben eines gemeinsam: Es geht um Leben, Lieben, Lachen.

Ja, auch bei der Trauerfeier darf geschmunzelt werden. Und auch Episoden aus dem Familienleben bleiben nicht verborgen. Von der Erdbestattung eines Regenwurms bis zur Verwandlung von Wasser in Eis.

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