Als ich erfahren habe, dass ein Teil der Familie in Tracht kommt, die Witwe aber unentschlossen ist, ob das denn angebracht sei, habe ich ihr einen Deal vorgeschlagen: “Wenn Sie im Dirndl kommen, ziehe ich meine Lederhosen an.“ Abgemacht. Und so haben wir dann dem Verstorbenen ein würdevolles letztes Fest bereitet. Mit passender Blumendeko, Musik, Alpenpanorama und dem Lieblingsbier des Verstorbenen. Und einem Redner in Lederhos’n, Haferlschuh und hin und wieder einem passenden Dialekt auf den Lippen. Eine Premiere! Und das Beste: Auch der geschätzte Bestatter-Kollege hat sich für diesen Tag das passende Gewand angezogen. Ein unvergessliches Erlebnis. Würdevoll, ehrlich und ein letztes Fest, wie es dem Verstorbenen hoffentlich gefallen hätte.
“Time to say goodbye” erklang zum Ende der Trauerfeier. So viele Worte braucht man im Süden der Republik nicht. In Bayern heißt es einfach: : Pfiat di. Und bei uns in Franken noch kürzer: Ade. Drei Buchstaben, die Abschied und Anteilnahme ausdrücken.
Begleitet mich auf die größte Abenteuerreise – das Leben. Mit Humor und Tiefsinn. Ich erzähle – manchmal auch mit Gästen – von großen Festen wie Hochzeit, Taufe und natürlich auch Abschied. Die Trauerfeier, letzte Fest eines Menschen auf Erden. Bei all diesen Lebensereignissen spreche ich als freier Redner – als Wunschredner.
Und alle dieser Feierlichkeiten haben eines gemeinsam: Es geht um Leben, Lieben, Lachen.
Ja, auch bei der Trauerfeier darf geschmunzelt werden. Und auch Episoden aus dem Familienleben bleiben nicht verborgen. Von der Erdbestattung eines Regenwurms bis zur Verwandlung von Wasser in Eis.