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29. Januar 2022

Trauerrede bleibt in Erinnerung – Ein Plädoyer für das Leben

Eine gute Trauerrede ist nicht nur für den Moment des Abschieds. Die richtigen Worte spenden Trost, lassen aus Trauer Hoffnung wachsen und machen Mut. Ein Jahr nach der Trauerfeier hat sich die Familie von Ralph gemeldet. Und auch ein Jahr nach der Beisetzung berührt mich seine Geschichte wie damals. Und darum teile ich sie in Auszügen.
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Trauerfeier für den Sohn – Familie bedankt sich zum Jahrestag

Ich möchte diesen Brief gerne – nach Rücksprache mit der Familie – hier in Auszügen wiedergeben. Weil er mich berührt, weil ich ich dankbar und demütig bin. Und weil mich jede Lebensgeschichte weit über den Tag der Beisetzung hinaus begleitet.

“Lieber Dr. Höhn,

morgen ist es ein Jahr her, dass die bunte Urne von unserem Sohn Ralph beigesetzt wurde. Es war für uns ein schwerer Tag, aber Sie haben mit Ihrer Rede die Bestattung zu einer wirklichen Trauerfeier gemacht. Unsere Familie möchte sich nochmals herzlich für Ihre Worte, die einfühlsame Vorabsprache für die Rede und die passende Einbindung der Beiträge der Freunde unseres Sohnes sowie der Musik bedanken.

Alle Trauergäste waren von Ihrer Rede ergriffen und wie wir ebenso, hatten sie noch nie so eine Trauerrede erlebt. Sie haben Ralphs Leben mit all seinen Etappen für alle in Erinnerung gebracht, man war nicht nur traurig, nein man konnte auch schmunzeln. Ralph wird von unserer Familie noch immer schmerzlich vermisst, wir denken aber immer wieder an Ihre auch aufmunternde Rede zurück.

Man kann nicht genug lobende Worte für Ihre Rede finden, sie war einfach sehr berührend und auch tröstend. Nochmals vielen, vielen Dank.
(…)
PS. Wir empfehlen Sie gern weiter, weil wir finden, dass ein so guter Redner für jede Feier ein Gewinn ist.”

Was ist das Besondere an einer Trauerrede? Es ist mehr als Abschied.

Als ich diese Zeilen vor ein paar Tagen in meinem Mailpostfach hatte, gingen mir zwei Gedanken durch den Kopf: 1. Die ganze Woche habe ich immer mal wieder an die Familie gedacht, jetzt das! 2. Sprachlos, dankbar, beseelt. Ich bin froh über die Zeilen, und noch mehr über dieses “Lebenszeichen”.

Und plötzlich sind sie wieder da, die Bilder. Machern (unweit von Leipzig), im Dezember 2020. Das Gespräch bei der Familie zuhause, unsere Mails an den folgenden Tagen, Anrufe – und dann der Tag der Urnenbeisetzung. Strahlender Sonnenschein (zum Glück), denn coronabedingt findet die Trauerfeier draußen statt. Der engste Kreis, um Abschied zu nehmen vom Freund, vom Sohn, vom Bruder, vom Wegbegleiter, vom Künstler. Ein plötzlicher Abschied, aber so persönlich: Die bunte Urne – nach einem Kunstwerk von ihm bemalt, die Musik – teilweise von ihm komponiert. Die Rede – angereichert um Wortbeiträge von Freunden und Zitaten aus vielen Beileidsbekundungen aus Deutschland, Europa und Übersee.

Meine Worte verharmlosen nicht, sind aber ein Plädoyer für das Leben

Ich habe mich im Vorfeld lange gefragt, was Ralph wohl auf seiner Trauerfeier für Worte hätte hören wollen? Eine Lobhudelei sicher nicht, genauso wenig aber zu Rührseliges. Auch ein Sammelsurium von Lebensdaten sicher nicht. Alles drei kommt bei mir sowieso nie vor. Ganz einfach, weil ich überzeugt bin, dass sich das Leben eines Menschen nicht anhand von Zahlen und Daten erzählen lässt. Eine Extra-Portion Pathos braucht es nicht, weil alle Anwesenden eh schon traurig genug sind und in dieser Situation weder in Dramatik noch in Seifenblasen gehüllt werden möchten. Und eine Abfolge an positiven Superlativen? Wir sind Menschen mit Ecken und Kanten. Ralph hätte auch kein „Ruhe in Frieden“ gewollt, dafür war er zu unangepasst. Vielleicht hätte es ihm gefallen, dass wir seine Kunst feiern, das was bleibt. Ihn feiern, als wäre er unter uns. Traurig ja, aber auch dankbar. Und auf keinen Fall: ihn vergessen, denn er hat Bleibendes hinterlassen – als Künstler und als Mensch. Denn Künstler sind das Medium für ihre Kunstwerke, die Bestand haben. Darum lasst uns diese nicht vergessen, sondern bewundern und bestaunen, diskutieren und kritisieren, aber auf keinen Fall vergessen. Totschweigen und abhängen – das wäre das Traurigste überhaupt.

Jede Trauerfeier ist anders – Nur wer zuhören kann, kann auch reden

Nun sind nicht alle Verstorbenen Künstler, nein, ich gestalte Trauerfeiern für Hilfsarbeiter wie Professoren, Ärzte wie Sekretärinnen, Alte wie Junge – und Kinder. Aber eines ist immer gleich: Ich komme ohne Vorurteile, mit einem leeren Blatt Papier und Zeit zum Zuhören. Denn nur wer zuhören kann, kann anschließend auch reden. Als Zertifizierter Freier Redner lasse ich mich ein auf die Familie, die besondere Situation, das Umfeld. Ich frage nach und spüre auch, wann der richtige Moment zum Schweigen ist – oder für eine launige Anmerkung. Neulich hat mich die Reporterin einer Zeitung gefragt: “Machst du das eigentlich gerne, so über den Tod reden?” Meine Antwort: “Nein! Aber was ich wirklich gerne mache, über das Leben reden. Und das tue ich auf meinen Trauerfeiern. Und wenn ich mit meinen Worten die Herzen der Menschen erreiche, gar ein Stückchen helfen kann, ist das doch schon mal ein Anfang.”

 

 

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Wunschredner – Leben. Lieben. Lachen.

Begleitet mich auf die größte Abenteuerreise – das Leben. Mit Humor und Tiefsinn. Ich erzähle – manchmal auch mit Gästen – von großen Festen wie Hochzeit, Taufe und natürlich auch Abschied. Die Trauerfeier, letzte Fest eines Menschen auf Erden. Bei all diesen Lebensereignissen spreche ich als freier Redner – als Wunschredner.

Und alle dieser Feierlichkeiten haben eines gemeinsam: Es geht um Leben, Lieben, Lachen.

Ja, auch bei der Trauerfeier darf geschmunzelt werden. Und auch Episoden aus dem Familienleben bleiben nicht verborgen. Von der Erdbestattung eines Regenwurms bis zur Verwandlung von Wasser in Eis.

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